Eigentlich wollten einige europäische Nationalmannschaften ihre Kapitäne mit der „One Love“-Binde aufs Feld schicken. Diese ist in den Farben der Bewegung gehalten, die sich für LGBTQIA+-Rechte einsetzt. Unter den Teams war auch Deutschland. Manuel Neuer hatte sie noch bei der Generalprobe im Oman getragen. Die fraglichen Verbände waren neben Deutschland England, die Schweiz, Belgien, Dänemark, die Niederlande, Belgien und Wales. Gemeinsam hatten sie eine Erklärung veröffentlicht, dass sie mittels der Binde ein Zeichen für Diversität und Toleranz setzen wollten. Nun ruderten sie jedoch zurück. Man hätte Bußgelder bezahlt, beteuern die Verbände. Die FIFA habe jedoch ebenfalls sportliche Sanktionen angedroht.
Die Stellungnahme der FIFA
Die FIFA verwies auf das Reglement. Alle Kapitäne müssten bei Weltmeisterschaften die Binden tragen, die vom Weltverband bereitgestellt werden. Dies geschehe, um „die Integrität des Spiels für alle Beteiligten zu wahren“. Konsequenzen für Verstöße nannte die FIFA nicht. Aber laut der Verbände hätten die Kapitäne sofort die gelbe Karte bekommen können. Möglicherweise wäre es sogar zu Punktabzügen gekommen. Man habe die eigenen Spieler daher aufgefordert, die „One Love“-Binde nicht zu tragen. Die Verbände zeigten sich empört. Die Handlung der FIFA sei „beispiellos“. Man habe den Weltverband bereits im September darüber informiert, die Binde nutzen zu wollen. Eine Antwort habe man jedoch nie erhalten.
FIFA schlägt einen Kompromiss vor
Die FIFA schlug den fraglichen Verbänden einen Kompromiss vor. Die Kapitäne dürften ab dem ersten Spieltag eine Binde mit dem Schriftzug „Keine Diskriminierung“ der entsprechenden Kampagne des Weltverbandes tragen. Ursprünglich sollte dies erst ab dem Viertelfinale möglich sein. Diese Binde entspreche dem Reglement, so die FIFA. Englands Kapitän Harry Kane lief mit ihr im Spiel gegen den Iran auf.