Darum wollte Werder Wiese nicht mehr

Nun kommt also doch noch eine „andere“ und vermutlich die richtige Wahrheit in Sachen Wiese-Wechsel ans Licht. Wochenlang wartete der 30-Jährige vor einem halben Jahr auf ein neues Angebot für eine Vertragsverlängerung in Bremen, allerdings geschah nichts. Damals nannten Manager Klaus Allofs und Trainer Thomas Schaf noch die zu hohen finanziellen Forderungen des Schlussmanns als Grund, doch in Wahrheit ging es den Verantwortlichen um etwas ganz anderes.

Derweil hat Allofs die Karten aufgedeckt. „Wir wollten eine andere Spieleröffnung, einen Torwart, der mehr mitspielt.“ Offenbar hatte Wiese den Vereinsbossen also fußballerisch zu wenig auf dem Kasten, was sie dazu verleitete den Nachwuchskeeper Sebastian Mielitz von Beginn an im Werder Trikot spielen zu lassen. „Das ist jetzt keine Abrechnung mit Wiese. Aber in der Spieleröffnung liegen Welten zwischen Mielitz und Wiese. Da ist Mielitz der eindeutig Bessere. Auch wie er mitspielt und versucht, das Spiel schnell zu machen. Das ist sehr gut. Darum ist es kein Rückschritt, dass statt Wiese jetzt Mielitz im Tor steht“, so Allofs.

Ziemliche Vorschusslorbeeren für die junge neue Nummer 1 an der Weser und das, obwohl er seiner Truppe in dieser Saison bislang weder einen Sieg, noch ein Unentschieden sichern konnte. Im Vergleich zu Wiese hat Mielitz sich bislang aber auch keinen groben Fehler geleistet. Was dem Spieler jetzt noch fehlt ist die nötige Souveränität und die bestechende Ausstrahlung, die bis dato immer die Trümpfe von Wiese waren. „Er ist der Gegenentwurf zu Tim. Aber wir sind absolut zufrieden mit seiner Art und Weise. Dass er nicht die Souveränität und Ausstrahlung eines Torwarts hat, der das 10 Jahre macht, ist klar. Ich bin zufrieden mit seiner Entwicklung. Ausstrahlung und Wirkung werden kommen“, so Allofs.

Wer derzeit die Bundesliga verfolgt wird sich denken, dass Werder mit dem „Rauswurf“ von Wiese alles richtig gemacht hat. Bei der TSG 1899 Hoffenheim läuft es alles andere als rund, was durch einige individuelle Fehler sicherlich auch auf die Kappe des ehemaligen Nationaltorhüters geht.

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