Eigentlich sollte die Personalie Michael Köllner für den 1. FC Nürnberg abgehakt sein – eigentlich. Der Club und der Ex-Trainer haben sich mittlerweile außergerichtlich geeinigt. Es gehört zum guten Ton, dann nichts schlechtes mehr über den Nachfolger und den Verein zu sagen. Köllner hat davon entweder nichts gewusst oder es war ihm egal. Der 49-Jährige trat im „BR“ und machte deutlich, dass er und sein früherer Co-Trainer Boris Schommers in diesem Leben wohl keine Freunde mehr werden.
Köllner wirft Schommers vor, sein Wort gebrochen zu haben
Zur Einordnung: Schommers hat Köllner nach dessen Entlassung als Interimslösung beerbt. Dies findet der 49-Jährige nicht sonderlich erfreulich. Köllner ist davon ausgegangen, dass sein früherer Assistent mit ihm zurücktreten wird. Dass Schommers jetzt die Mannschaft übernommen habe, „war so nicht abgesprochen!“ schimpft Köllner im TV und wirft dem derzeitigen Coach des Clubs damit Wortbruch vor. Auf die Frage, wie das Verhältnis zwischen ihm und Schommers jetzt sei, antwortete ein sichtlich angefressener Köllner nur damit, dass der Kontakt abgebrochen sei. Viel mehr wolle er dazu nicht sagen. Es gebe da viele interne Dinge.
Selbstkritik ist nicht die Stärke von Köllner
Schommers selbst hat sich entschieden, auf den Angriff Köllners nicht zu antworten. Es sei wichtiger, im Abstiegskampf die Ruhe zu behalten. Der Ex-Trainer der Nürnberger auf der anderen Seite hatte durchaus noch etwas zu sagen. Und dies war ein eindrucksvoller Beweis, dass Selbstkritik nicht seine große Stärke ist. Er sei überhaupt nicht überrascht, dass die Mannschaft noch eine Chance auf den Klassenerhalt habe, so Köllner. Schließlich hätten er und Andreas Bornemann das Team ja zusammengestellt.
Vermutlich dürfte sich der 49-Jährige mit solchen Aussätzen mehr geschadet als geholfen haben. Köllner genießt jetzt schon keinen sonderlich guten Ruf im Fußball. Und dieser ist gerade noch einmal schlechter geworden.