Der schwache Saisonstart hat Spuren beim Hamburger SV hinterlassen. Nachdem der Trainerwechsel von Bruno Labbadia zu Markus Gisdol bislang noch überhaupt keinen Ertrag erbrachte, gerät der Mann ins Kreuzfeuer der Kritik, der für den aktuellen Kader und den Zustand des Vereins in der Hauptsache verantwortlich zeichnet: Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer, der seit geraumer Zeit in Personalunion auch das Amt des Sportdirektors ausübt. Der Aufsichtsratsvorsitzende Karl Gernandt zählt den einstigen Hoffnungsträger der Hanseaten bereits an.
Gernandt: Es muss sich etwas ändern
Der Chef des Kontrollgremiums fordert in der „Bild“, dass sich schnell etwas ändern müsse. Eine solche „sportliche Krise gab es in der Bundesliga-Geschichte des HSV noch nie.“ Er werde nicht tatenlos zusehen, so Gernandt: „Es geht sportlich und in der Führung nicht mehr so weiter.“ Der letzte Teil der Aussage war klar auf Beiersdorfer gemünzt. Aber auch die Mannschaft bekommt ihr Fett weg: Die Art und Weise, wie sich das Team beim 0:3 gegen Eintracht Frankfurt präsentiert habe, sei „erschreckend gewesen“, findet der Aufsichtsratschef. Gisdol genieße allerdings nach wie vor sein vollstes Vertrauen.
Hoogma soll neuer Sportdirektor werden
Tatsächlich könnte sich zeitnah etwas in der Führung ändern, das Beiersdorfer noch nicht seinen Job kostet. Laut „Sport1“ möchte der HSV seinen Ex-Profi Nico-Jan Hoogma als neuen Sportdirektor verpflichten. Der 47-Jährige arbeitet derzeit in dieser Position für den niederländischen Erstligisten Heracles Almelo. Der Verein, der über einen derart geringen Etat verfügt, dass es in Deutschland in der dritten Liga wohl eng mit dem Klassenerhalt werden würde, wurde in der vergangenen Saison in Holland Sechster. Dieser Erfolg wird vor allem Hoogma zugeschrieben. Sollte der Ex-Kapitän nicht wollen, stehen laut „Bild“ auf der Liste des HSV auch noch Horst Heldt und Jens Todt. Der hochgehandelte Dortmunder Chefscout Sven Mislintat erhält keine Freigabe vom BVB.